Der Friedensnobelpreis und seine Bürde: „Der Preis war eine Auszeichnung – und eine Bitterkeit zugleich“
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Vor drei Jahren erhielt die russische Menschenrechtsorganisation Memorial den Friedensnobelpreis – eine Anerkennung, die Mitgründerin Irina Scherbakowa als „höchstmögliche Auszeichnung für eine NGO“ bezeichnet, aber zugleich als schmerzhaft erlebt. „Ich war ja schon im Exil, meine Kollegen saßen im Gerichtssaal in Moskau“, erinnert sie sich im Gespräch mit SWR Kultur an den Tag der Bekanntgabe. Memorial war kurz zuvor in Russland verboten und enteignet worden – ein Symbol für die zunehmende Repression gegen zivilgesellschaftliches Engagement. Trotz des Verbots setzen Scherbakowa und ihre Mitstreiter die Arbeit im Exil fort: „Menschenrechtsverletzungen sind Vergangenheit und Gegenwart – und so ist unser Thema geblieben.“ Der Friedensnobelpreis, sagt sie, habe vielen Mut gemacht: „Für die Menschen in Russland war das eine Freude – ein Zeichen, dass ihre Stimme doch gehört wird.“